Siebenbürger Tracht

Siebenbürger Tracht
Siebenbụ̈rger Tracht,
 
Tracht der deutschsprachigen Bevölkerung Siebenbürgens, entwickelt in Anlehnung an südosteuropäischen Formen. Die Frauentracht besteht aus langärmligem Hemd, besticktem schwarzem oder farbigem Mieder (Laibel), knöchellangem dunklem Wollrock (Kreddel, Kerl) und weißer, verzierter Schürze. Eine Leinenhaube, sonntags eine Spitzenhaube, darüber ein Kopftuch (Knäppdach) sind die Kopfbedeckung. Zum Kirchgang gibt es ein gestärktes weißes Kopftuch, einen kurzen ärmellosen Mantel mit steifem Kragen, im Winter aus Schaffell (Kürschen), außerdem einen dreiviertellangen Pelzmantel. Zur Festtracht gehört eine komplizierte Kopfbedeckung: Bockelkranz, Haube mit bunten und um den Kopf gewundenen Bändern, darüber ein über Stirn und Rücken fallender Schleier; die Mädchen tragen eine hohe zylindrische Haube. - Die Männertracht besteht v. a. aus hohen Stiefeln, engen Hosen, kittelartigem Hemd, breitem Gürtel über dem Hemd, weiter Jacke und breitkrempigem, schwarzem Hut. Im Winter schützen eine spitze Lammfellmütze und eine ärmellose bestickte Schafwolljacke.
 
 
L. Treiber-Netoliczka: Die Trachtenlandschaften der Siebenbürger Sachsen (1968);
 O. Scola u. a.: Die Festtracht der Siebenbürger Sachsen (1987).

Universal-Lexikon. 2012.

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